: Provinzialismus
■ Wider die 13jährige Schulzeit
Provinzialismus treibt Bremens Bildungssenator Henning Scherf, wenn er sich für die Beibehaltung der 13jährigen Schulzeit bis zum Abitur ausspricht. In den meisten anderen europäischen Staaten können die SchülerInnen bereits nach zwölf Jahren die Hochschulreife erwerben. Sollte die Bundesrepublik da hinterherhinken, wo wir sowieso schon die mit im Schnitt 21 Jahren ältesten AbiturientInnen haben? EinE durchschnittlicheR HochschulabsolventIn ist gar 28 Jahre alt. Wie will Scherf deren Konkurrenzfähigkeit auf dem europäischen Markt gewährleisten? (...)
Freilich, eine Schulzeitverkürzung darf nicht auf Kosten der Qualität des Unterrichts gehen. Dies kann aber durch Entfrachtung der Lehrpläne von überflüssigem Ballast und Verkleinerung der Klassen erreicht werden. Die Durchlässigkeit der Schulsysteme kann durch Einrichtung von Sonderklassen für QuereinsteigerInnen aus Haupt-u. Realschule garantiert werden. In diesem Zusammenhang müßte auch über eine größere Flexibilität hinsichtlich des Einschulungsalters, das jetzt bei durchschnittl. 6,8 Jahren liegt, nachgedacht werden. Na, Herr Scherf, sind das keine Vorschläge? Oder brauchen Sie das zusätzliche Schuljahr, um die ideologische Schulung ihrer „Zöglinge“ voranzutreiben?
Gabi Piontowski
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