: Waffenexport: Kritik an US-Politik: Beamter geht
Washington (dpa) — Ein hoher amerikanischer Beamter, der öffentlich Kritik am Export militärisch nutzbarer Technologien in den Irak geübt hatte, verläßt die Regierung. Das Weiße Haus bestritt, daß der Staatssekretär im Handelsministerium Dennis Kloske zum Rücktritt gezwungen wurde. Er scheide am 1. Mai auf eigenen Wunsch aus, um eine Position in der freien Wirtschaft zu übernehmen, sagte Sprecher Marlin Fitzwater. Der für Exportfragen zuständige Kloske hatte vor einem Unterausschuß des Repräsentantenhauses ausgesagt, das US-Außenministerium habe ein Lieferembargo verhindert. Die Bedrohung der regionalen Stabilität durch Bagdad sei lange vor der Invasion Kuwaits offensichtlich gewesen, doch habe das State Department diplomatische Bemühungen bevorzugt. Von 1985 bis 1990 waren Technologiegüter im Wert von 1,5 Mrd. Dollar geliefert oder vom Irak bestellt worden. Fitzwater äußerte am Mittwoch sein Erstaunen über diese Aussage. Noch vor kurzer Zeit habe Kloske mit ihm Presseinterviews abgesprochen, in denen er die US-Exportpolitik verteidigen wollte, sagte der Sprecher.
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