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Blüm und Hasselfeldt gegen Karenztage

Frankfurt (ap) — Bundesarbeitsminister Norbert Blüm und Gesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt haben die Einführung einer Lohnpause im Krankheitsfall abgelehnt. Die Debatte sei überflüssig, weil die Lohnfortzahlung für die meisten Arbeitnehmer ohnehin im Tarifvertrag festgeschrieben sei. Blüm sprach von „falschem Eifer am falschen Objekt“. Natürlich dürfe man den Mißbrauch, den es ohne Zweifel gebe, nicht hinnehmen. Hierzu müßten auch Ärzte und Betriebe beitragen. Aber Karenztage könnten „zur Lösung des Problems nichts beitragen“. Hasselfeldt sagte, die Probleme des hohen Krankenstandes könnten nicht per Gesetz gelöst werden. „Mehr Gesundheit, ganz sicher manchmal auch mehr Spaß an der Arbeit, werden jedenfalls nicht durch aus Bonn verordnete Gehaltskürzungen zu erreichen sein“, betonte die CSU-Politikerin. Es gebe auch keine gesicherten medizinischen Erkenntnisse über „Drückeberger“ oder darüber, ob Ärzte derartigen Patientenwünschen in verantwortungsloser Weise Rechnung trügen. 60 Prozent der Arbeitnehmer hätten bei der Lohnfortzahlung bessere tarifliche Regelungen als gesetzlich vorgeschrieben.

Der designierte SPD-Bundesgeschäftsführer Karlheinz Blessing sagte, es sei „pervers, wenn diese Menschen, die an der gestreßten Arbeitsgesellschaft“ erkrankten, mit einem Lohnabzug bestraft würden. Er halte es für eine „Riesensauerei“, wenn Arbeitgeberpräsident Klaus Murmann sage, die Deutschen feierten zuviel krank.

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