: Bundeswehrkommando Ost aufgelöst
Hamburg (dpa) — Der Übergang von der Nationalen Volksarmee der DDR zur Bundeswehr ist zwar gelungen, der Weg zu einheitlichen Streitkräften aber lang und kann noch bis zu zwei Jahren dauern. Diese Bilanz seiner bisher knapp neunmonatigen Tätigkeit als Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost zog Generalleutnant Jörg Schönbohm am gestrigen Sonntag. Es bleibe noch viel zu tun, um in den neuen Bundesländern wirklich demokratische Streitkräfte aufzubauen.
Der General unterstrich mehrmals, die Integration der NVA-Angehörigen verlange ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Daher sei es unumgänglich gewesen, keinen General und Admiral der NVA in die Bundeswehr zu übernehmen. Anders verhalte es sich mit nachgeordneten Offizieren: Von den einst 32.000 NVA-Offizieren befinden sich nach Schönbohms Angaben noch 9.000 im Dienst. Etwa 6.000 würden für zwei Jahre übernommen, um schließlich rund 4.000 nach dem Prinzip der Bestenauslese in der Bundeswehr zu belassen. Schönbohm sprach sich ferner für eine gleiche Besoldung der Wehrpflichtigen aus Ost und West aus. Das Bundeswehrkommando Ost wird mit dem 30. Juni aufgelöst.
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