: Tempolimit
■ CSU-Raser am Zug
Nürnberg (taz) — Das Votum des CSU-Arbeitskreises Umweltsicherung für ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen bringt die Betonfraktion in der bayerischen Staatsregierung zur Raserei. Die dem bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl direkt unterstehende Staatskanzlei forderte umgehend bei der Münchener CSU-Parteizentrale die Namensliste aller Delegierten der Landesversammlung vom 15. Juni an, die mit überwältigender Mehrheit der bisherigen Parteilinie „Freie Fahrt für freie Bürger“ eine Absage erteilt hatte. Die Liste ist anscheinend bereits übergeben. So bestätigte inzwischen ein oberbayerischer Delegierter die 'Nürnberger Nachrichten‘, von Mitarbeitern der Staatskanzlei über ihr Stimmverhalten befragt worden zu sein. Man wolle mit den Delegierten lediglich „gegebenenfalls das Thema fachlich erörtern“, begründete ein Sprecher der Staatskanzlei das Interesse an der Namensliste. Die SPD kritisierte den „Machtmißbrauch“ der Staatskanzlei.
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