: Bonn apart
■ Wenn die Antje mit dem Heiner... * Von Eitlen, Schleimern und Köchen
Ja, es hat sich wirklich gewandelt, das grüne (Selbst-) Bewußtsein. Zum Beispiel das Antje Vollmers: In einer westfälischen Tageszeitung gestand sie neulich, von Heiner Geißler „fasziniert“ zu sein. Und fügte hinzu: „Ich glaube, er ist es auch von mir.“
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Es ist doch immer wieder das Gleiche. Der Wähler ist schuld. An allem. Und jedem. In diesen schweren wirtschaftlichen deutschen Zeiten etwa. Da läßt er sich „zu stark von Gefühlen leiten.“ Sagt jedenfalls Clemens Schwalbe, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion über die schwindende Stimmung für seine Partei.
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Stimmt doch gar nicht, daß der neue baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel noch kein richtiges Profil hat und drum von seinen Ministerpräsidenten- Kollegen kaum wahrgenommen wird! NRW-Chef Johannes Rau zum Beispiel erzählt in vertrauter Runde über Erwin Teufel gern, oft — und stets das gleiche: „Erwin Teufel kommt in eine Buchhandlung und hätte gern das vollständige Werk von Mörike. Beflissen fragt die Verkäuferin: ,Welche Ausgabe?‘ Worauf Teufel entgegnet: ,Da haben sie auch wieder recht.‘ Und den Laden schnell verläßt.“
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Nein, lieber Stefan, das war wirklich nicht sehr kunstvoll, wie du neulich den Schleim aufgetragen hast. Nämlich viel zu dick, so dick, daß er nun sogar in diese samstägliche Rubrik hineintropft. Was wir meinen? Na, deine Presseerklärung „Rheinland-Pfälzischer Chef der Jungen Union und Mitglied des Bundestages Stefan Schwarz (CDU/CSU): Stasi-Geschwür ausmerzen — Initiative gegen Vertuschung“. Wieso, fragst du? Na, wegen folgender Passage: „Wir sollten einen Fehler der Geschichte — so wie nach dem Zweiten Weltkrieg begangen — nicht wiederholen. Von meinem Parteivorsitzenden habe ich gelernt, daß man dies in der Geschichte nicht ungestraft tun darf.“
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Von wegen, die Ossis und ihre Politiker würden hier in Bonn nicht genügend berücksichtigt! Mag sein, daß die Bundesregierung ihren Anliegen nicht genügend Zeit, Kraft und Interesse widmet. Aber über den Küchenchef des Bundestags- Restaurants im „Langen Eugen“ können sich die neuen Bundesbürger wirklich nicht beklagen. Dessen Karte empfiehlt seit neuestem: „Thüringer Wurstteller“, „Gefüllte Wirsingsroulade Mecklenburger Art“, „Rügener Eierkuchen mit Krabben und Speck“...
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Man mag sie regelmäßig geißeln müssen, die Grünen. Aber wo sie recht haben, da haben sie recht. Zum Beispiel mit einer ihrer letzten Presseerklärungen. In großen Buchstaben steht dort nur ein Wort: SOMMER. Ferdos Forudastan
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