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Anklagen in Sachsen Sonderdezernate in Kiel

Berlin (dpa) — Die Justiz geht nach den anhaltenden Übergriffen auf Flüchtlinge und andere Ausländer in die Offensive. In Schleswig-Holstein werden ab sofort Sonderdezernate gebildet. Generalstaatsanwalt Heribert Ostendorf sagte am Freitag in Schleswig: „Ich warne alle potentiellen Straftäter, andere und sich ins Unglück zu stürzen.“ In Sachsen wurden erste Anklagen erhoben (siehe Seite 5).

Unterdessen wurden neue Fälle von Gewaltanwendung gegen Ausländer bekannt: Mit Schüssen, vermutlich aus einer Schreckschußpistole und einer Bombenattrappe versetzten Unbekannte in Sontra und Heringen (beides Hessen) die Bewohner von Ausländerunterkünften in der Nacht zum Donnerstag in Angst und Schrecken. In Künzell bei Fulda wurde am Donnerstag abend das Auto einer Ausländerin in Brand gesteckt. Ein Brandsatz flog auf ein von Asylbewerbern bewohntes Haus in Pattensen bei Hannover.

Verstärkt formieren sich jetzt die Gegenkräfte der Gewalt. Am Freitag kam es allein in sechs Städten Nordrhein-Westfalens zu Demonstrationen und Mahnwachen. An diesem Samstag sollen die Proteste gegen die brutalen Angriffe auf Asylbewerber und andere Ausländer noch ausgedehnt werden. In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens sind für das Wochenende Demonstrationen geplant.

Konkrete Hilfe erwartet derweil die 600 Asylbewerber im westfälischen Dülmen. In ihren Unterkünften sollen Notruf-Telefone installiert werden, mit denen die Heimbewohner sofort die Polizei alarmieren können.

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