: Bürgerliches Bündnis UDK will Bulgariens neue Regierung stellen
Sofia (ap) — Das antikommunistische Oppositionsbündnis, Union der Demokratischen Kräfte, hat nach seinem Wahlerfolg bei der Parlamentswahl seinen Führer Filip Dimitrow für das Amt des bulgarischen Ministerpräsidenten nominiert.
Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission in Sofia sind nach 80 Prozent ausgezählter Stimmen 34,8 Prozent auf die Union der Demokratischen Kräfte, 32,9 auf die Bulgarische Sozialistische Partei (die ehemaligen Kommunisten) und 6,9 Prozent auf die Partei der türkischen Minderheit, die Bewegung für Rechte und Freiheiten, entfallen.
Die anderen 61 angetretenen Parteien, die mehr als 20 Prozent der fünf Millionen Stimmen auf sich vereinigen konnten, werden an der Vierprozenthürde scheitern. Die beiden von der UDK abgespaltenen Gruppierungen, das sozialdemokratische UDK-Zentrum und die UDK-Liberalen werden leer ausgehen.
Der 36jährige Dimitrow, von Beruf Rechtsanwalt, erkärte, eine von dem Oppositionsbündnis getragene Regierung werde den Übergang zur Marktwirtschaft vorantreiben. Außerdem würden Anreize für ausländische Investoren geschaffen.
Bei der ersten freien Wahl in der bulgarischen Nachkriegsgeschichte im Juni 1990 hatten die Sozialisten die absolute Mehrheit gewonnen, angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage aber eine befristete Koalition mit der UDK geschlossen.
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