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Banker im Warnstreik

■ HBV-Sprecher Eilrich: Nicht grundsätzlich auf Arbeitskampf fixiert/ Stille Hoffnung auf Kompromiß

Frankfurt/Main (ap) — Von Warnstreiks begleitet haben am Dienstag im westdeutschen Bankgewerbe die Urabstimmungen begonnen. Nach Angaben der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) wurden vor der Frankfurter Commerzbank- Zentrale die Mitglieder seit dem Morgen nach ihrer Streikbereitschaft befragt. Genaue Ergebnisse würden allerdings erst am kommenden Freitag in Hamburg veröffentlicht. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) will ihre Mitglieder in den Geldinstituten ab nächster Woche über einen Streik abstimmen lassen.

Gleichzeitig beteiligten sich nach Angaben von DAG und HBV am Dienstag in Wuppertal, Witten, Düsseldorf und Wiesbaden rund 800 Beschäftigte des privaten Bankgewerbes an mehrstündigen Warnstreiks und Protestaktionen. Alleine in Wuppertal zogen einige hundert Bankangestellte bei einer Demonstration für die gewerkschaftliche Forderung nach 10,5 Prozent mehr Gehalt durch die Innenstadt. Die Arbeitgeber hatten zuletzt fünf Prozent Inflationsausgleich angeboten. Die Verhandlungen waren in der vierten Runde abgebrochen worden.

Der DAG-Vorsitzende Roland Issen rechnet im Tarifkonflikt mit einem ähnlichen Ablauf wie bei den Verhandlungen in der Stahlindustrie. Bei der anlaufenden Urabstimmung werde die erforderliche Zustimmung von mindestens 70 Prozent gewiß erreicht. Er halte es für wahrscheinlich, daß es danach ebenfalls noch einen Versuch geben werde, eine Lösung ohne Arbeitskampf zu erreichen.

Der geschäftsführende Hauptvorstand der HBV hatte am Montag abend grünes Licht für die Urabstimmung gegeben. Zunächst sollen Anfang kommender Woche die Angestellten in den Großbanken, Genossenschafts- und Landesbanken und anderen „etwa 40 Schwerpunktbetrieben“ befragt werden. Für die nächsten Tage wurden weitere Warnstreiks angekündigt. HBV- Sprecher Claus Eilrich betonte, die HBV sei nicht grundsätzlich auf einen Arbeitskampf fixiert, sondern zu neuen Verhandlungen bereit.

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