: Beispiellose Kumpanei mit der DVU
■ Betr.: Die Berichterstattung über die Wahl von Karl Heinz Vorsatz zum Sprecher der Kulturdeputation
Die 6 %, mit denen die DVU in die Bürgerschaft gewählt wurde, sind nun keine Minderheit mehr. Alle anderen Parteien der Bürgerschaft haben alle Anstrengungen unternommen, damit die DVU auch ja aufgewertet wird. In einer Vorabsprache wurde die einstimmige Enthaltung beschlossen. Diese Wahltrickserei war nichts anderes als ein einstimmiges Ja für den DVU-Mann.
Jahrzehntelang war die NPD in Bremen verpönt. Ihrer Nachfolgeorganisation, der DVU, gelingt auf Anhieb der Weg in eine politische Führungsposition. Auch wenn allgemein die Bedeutungslosigkeit dieser Sprecherfunktion behauptet wird, was nicht den Tatsachen entspricht, so ist diese beispiellose Kumpanei mit der DVU eine Brüskierung gegen alle Kulturschaffenden dieser Stadt.
Besonders schlimm ist es, daß die Grünen alles dieses unterstützten und damit die Interessen ihrer Wähler mit Füßen getreten haben. Man sieht, die Grünen trauen sich nicht, von ihrer Macht gebrauch zu machen. Nur die eine Stimme des grünen Abgeordneten, Wolfram Sailer, hätte diesen Skandal verhindert.
Sigrid & Gerhard Sander
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen