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IAEO bestätigt Uran-Schwarzmarkt

Frankfurt (ap) — Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien hat bestätigt, daß auf dem „Schwarzen Markt“ Nuklearmaterial aus Ländern des ehemaligen Ostblocks angeboten wird. IAEO-Sprecher Hans-Friedrich Meyer sagte der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung‘, ihm lägen Informationen vor, daß solches Material in Rumänien und Bulgarien abhanden gekommen sei. Es handele sich dabei um Natururan oder leicht angereichertes Uran. Um damit eine Atombombe herzustellen, brauche man allerdings einen Reaktor und eine Anlage zur Wiederaufbereitung oder Anreicherung. Meyer sagte, zum Beispiel in Pakistan und Indien gebe es solche Einrichtungen, und er könne sich vorstellen, daß man dort am Kauf angereicherten Urans interessiert sei. Denn die Techniker ersparten sich damit einige Arbeitsgänge, falls sie an einer Atombombe arbeiteten. Schwere Sicherheitsbedenken äußerte Meyer wegen der zu Militärzwecken gebauten Reaktoren in den GUS-Staaten. Die Atomenergiebehörde habe in diesen Atommeilern keine Kontrollbefugnisse und wisse nicht einmal genau, wie viele es davon in der ehemaligen Sowjetunion gebe.

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