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Industrienationen sind schuld an den Umweltproblemen der Armen

Manaus/Brasilien (ap) — Die acht Anrainerstaaten des Amazonas haben sich am Montag bei einem Treffen in der brasilianischen Stadt Manaus für die „schonende Entwicklung“ des riesigen Regenwaldgebietes ausgesprochen. Zugleich machten sie die großen Industrienationen in einer gemeinsamen Erklärung für die Umweltschäden verantwortlich, die dem Regenwald bereits zugefügt worden sind.

„Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unserer Länder kann nur durch die Erhaltung und den Schutz der Umwelt sowie durch die schonende Verwendung des natürlichen Reichtums erreicht werden“, hieß es in dem von Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Peru, Ekuador, Bolivien, Surinam und Guyana unterschriebenen Dokument. Das einen Tag früher als geplant beendete Treffen von Manaus galt der Vorbereitung der für Juni geplanten UNO- Konferenz über Umwelt und Entwicklungsfragen in Rio de Janeiro, wo die acht Anrainerstaaten eine gemeinsame Linie verfolgen wollen.

Die internationale Industrieproduktion sowie das Verbraucherverhalten und Verteilungssystem seien schuld an den Umweltproblemen, mit denen sich die Entwicklungsländer herumschlagen müßten. Dazu gehörten „besonders der Zerfall der Ökosysteme und die Armut, zu der die meisten Menschen verurteilt sind“. In der Erklärung heißt es, daß die Industrieländer deshalb kein Recht hätten, den Entwicklungsländern Umweltauflagen aufzuzwingen.

Der venezolanische Außenminister Armando Duran sagte nach dem Treffen, er hoffe, daß das Dokument auch Richtlinie für Rio de Janeiro und andere Entwicklungsländer sei.

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