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Streit um Haschisch-Urteil

Berlin (taz/ap/dpa) — Die Diskussion über den Beschluß des Lübecker Landgerichts, das Haschischverbot sei verfassungswidrig, dauerte gestern an. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Herrmann Lutz, bezeichnete den Vorstoß als „Rückschritt“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Wilfried Penner äußerte sich dagegen positiv über den richterlichen Beschluß. Es gebe keinen Nachweis dafür, daß Haschisch eine Einstiegsdroge sei. Die Rezepte im Kampf gegen Drogen sollten überprüft werden. Die niedersächsische Justizministerin Heidi Alm- Merkel (41) leistete in einer SAT.1- Sendung einen besonderen Debattenbeitrag: Sie gab zu, in den 70er Jahren schon mal einen Joint geraucht und auf einer Reise in den Anden Koka-Blätter gekaut zu haben. „Danach ist mir furchtbar schlecht geworden. Dann habe ich es gelassen“, sagte sie weiter.

Der schweizerische Bundesgerichtshof hat bereits im vergangenen Jahr festgestellt, daß Alkohol die Gesundheit weit mehr gefährde als Cannabis. Die Richter erklärten außerdem, daß es keinen Nachweis für die Einstiegsdrogen-Theorie gebe.

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