: Bremer Hilfe für Tschernobyl-Opfer
■ Initiative unterstützt drei Projekte
„Wir lernten Menschen kennen, die die Folgen von Tschernobyl nicht hinnehmen wollten.“ Mit diesem Eindruck kehrte eine Gruppe Bremer im letzten Oktober aus der belorussischen Hauptstadt Minsk zurück. Sie schrieben ihre Erfahrungen in das Infoblatt der ersten Bremer Tschernobyl- Initiative: Ihr Name: „Leben nach Tschernobyl — Initiative Bremen-Minsk“.
Die rund 15-köpfige Gruppe hat beschlossen, mehrere Projekte zu unterstützen. Als „Sofort-Aktion“ (Faltblatt) übernimmt die Gruppe Patenschaften für drei belorussische Kinder, die im Sommer zu Erholungsaufenthalten in Bremer Umland kommen. Die jungen Feriengäste werden, wenn alles klappt und die belorussische Regierung ihre Drohung von Ausreisebeschränkungen nicht wahrmacht, aus der 6.000 Menschen zählenden Siedlung Druschni, rund eine Autostunde von Minsk entfernt, kommen. Dorthin will die Bremer Initiative auch Medikamente und Lebensmittel liefern. Denn: Druschni ist eine Siedlung ohne Infrastruktur. Es fehlen Freizeitangebote, die soziale Verelendeung ist groß und es gibt lediglich eine „Sozial-Station“. Dort arbeitet eine Ärztin.
Weitere Projekte, die mit Bremer Unterstützung rechnen können: Eine Fabrik, die in Ljachowitschi bei Brest „Unverstrahlte Kindernahrung“ herstellt und ein geplantes Öko-Feriencamp für Tschernobyl-Kinder am Baikalsee. Dessen Federführung liegt in Deutschland beim Kreisjugendring Rems-Murr. Im Infoblatt weisen die InitiativlerInnen darauf hin, daß es für jedes Projekt „kompetente direkte Ansprechpartner“ gebe.
ubu
Die Gruppe bittet um Spenden auf das Kto. 111 51 61 bei der Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) der St. Stephani-Gemeinde. Stichwort: „Tschernobyl.“ Kontakte: Barbara Campe (Tel. 49 45 61), Monika Vogt (Tel. 68 29 14), Dagmar Bartholdi (Tel. 23 38 76) oder Dr. Klaus Gerhard (Tel. 44 70 90).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen