Alle für Versorgungsüberprüfung

■ Kommission soll Abgeordnetenpfründe überprüfen

Bitte das Foto aus dem

Parlament

Europa interessierte kaum einen Abgeordneten: Erst bei der Diätendebatte es knüppelvoll im SaalFoto: Vankann

Die Diskussion um die Bezüge der Abgeordneten und SenatorInnen hat diAerschaft aufgeschreckt. Gestern wurde der Antrag einer ganz großen Koalition von SPD, CDU, Grünen und FDP beschlossen. Nun setzt die Bürgerschaft eine unabhängige Kom

mission ein, die die Versorgung der Abgeordneten und SenatorInnen überprüfen soll.

In der Debatte präsentierten sich erschütterte Volksvertreter, die sich zu unrecht als Absahner kritisiert sahen. Der SPD-Fraktionschef Claus Dittbrenner meinte, es gebe keinen Grund, „nur noch in gebückter Haltung, mit Sonnenbrille und Staubmantel“ durch die Stadt zu laufen. Die Bremer Versorgungsregelung sei im Vergleich zu anderen Parlamenten am unteren Ende. Dittbrenner, wie auch Michael Teiser von der CDU und Klaus Wedemeier, der sich am Ende in die Debatte einschaltete, kritisierten einzelne Journalisten, sie hätten „uns runtergemacht und runtergeschrieben“ (Dittbrenner).

Einzig Martin Thomas von den Grünen scherte aus dem allgemeinen Wehklagen aus. Er meinte, man dürfe die Debatte nicht auf Journalistenschelte reduzieren. Angesichts wachsender Politikverdrossenheit gebe es allen Grund, differenziert auf die Vorwürfe zu reagieren. „Das darf nicht in Wehleidigkeit ausarten.“ Darauf Wedemeier unter dem donnernde Applaus des hohen Hauses: „Es ist leicht, eine solche Rede zu halten. Aber dann müssen Sie auch im kleinen Kreis so reden.“

J.G.