■ COUCHPOTATO'S CHIPS & TIPSVon Harald Keller: SAMSTAG
DER KÖNIG
VON MARVIN GARDENS
Bob Rafelson begann seine Karriere als Fernsehautor. Der große Erfolg der Slapstickserie The Monkees ermöglichte ihm die Gründung einer eigenen Produktionsfirma, die unter anderem Easy Rider finanzierte. Gemeinsam mit Jack Nicholson verfaßte Rafelson das Buch zu einem Kinofilm der Monkees mit dem Titel Head, bei dem er erstmals Regie führte. Nicholson spielte jeweils die Hauptrolle in den folgenden Rafelson-Filmen Five Easy Pieces und Der König von Marvin Gardens, beides sehr ambitionierte Werke, die in starkem Kontrast zur Unbeschwertheit der Monkees-Episoden standen. Der König von Marvin Gardens erzählt die Geschichte der ungleichen Brüder Jason (Bruce Dern) und David (Jack Nicholson).
(Kabelkanal, 19.30 Uhr)
WESTWÄRTS
ZIEHT DER WIND
Weder Westernfans noch Musicalconnaisseurs konnten sich seinerzeit mit diesem eigenwilligen Zwitterprodukt anfreunden, man sprach gar von der „schlechtesten Adaption [eines Bühnenmusicals] der Geschichte“, und die 20-Millionen- Dollar-Produktion wurde zum Megaflop. Erst mit einigem Abstand fand der Film seine Anhänger. So ist es heute von besonderem Reiz, den gegen sein Image ansingenden und -spielenden Clint Eastwood zu sehen, während der knorrige Lee Marvin Talent als Komiker beweist. Das britische Publikum erkannte schon damals zumindest die musikalischen Qualitäten des Films und wählte Lee Marvins Grummel-Rap I Was Born Under a Wandrin' Star an die Spitze der Charts.(ZDF, 20.00 Uhr)
DIE SPUR
DER SCHWARZEN BESTIE
James „Rockford“ Garner ermittelt in einem Mordfall, bei dem der Hund des Opfers erster Tatverdächtiger ist— ein Irrtum, wie sich alsbald herausstellt. Tatsächlich wollte der kluge Dobermann die übel zugerichtete Leiche seines Frauchens aus dem Wasser ziehen, in das sie von dem wahren Täter geworfen wurde. Der rehabilitierte Vierbeiner hilft sogar bei der Auflösung und bekommt gewiß eine chappieske Belohnung nach dem PAL-System, die ihn wieder frolic stimmt.(ARD, 22.15 Uhr)
KENNWORT 777
Elf Jahre lang spart die Putzfrau Tillie Wiecek jeden Cent, um demjenigen eine attrakive Summe zahlen zu können, der ihren wegen Mordes einsitzenden Sohn (Richard Conte) entlastet. Ein ehrgeiziger junger Reporter (James Stewart) wird auf die Zeitungsannonce der verzweifelten Mutter aufmerksam und beginnt zu recherchieren. Tatsächlich gibt es einige Indizien, die auf die Unschuld des Verurteilten hindeuten...
Der 1948 gedrehte Film ist durch die Vorgänge um das vermutlich unschuldige Hinrichtungsopfer Roger Coleman besonders aktuell. Henry Hathaway inszenierte die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte im damals neuartigen Stil eines „Dokudramas“ — der Lügendetektorspezialist Leonard Keeler etwa spielt sich selbst.
(ZDF, 0.35 Uhr)
GEHEIMAUFTRAG
FÜR JOHN DRAKE
Die Rolle des John Drake, ein James Bond in Fernsehformat, machte den gebürtigen Amerikaner Patrick McGoohan zwischen 1961 und 1966 in Großbritannien so populär, daß er schließlich zu der einzigartigen Autorenserie Nummer sechs (Originaltitel: The Prisoner) ausholen konnte, mit der er endgültig zum Kultstar wurde.
(Pro 7, 4.30 Uhr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen