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Gebisse veröffentlicht

■ BKA identifizierte 1991 580 unbekannte Tote

Wiesbaden (afp) — Bei der Identifizierung von Leichen hat das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden gute Erfahrungen mit der Veröffentlichung von Gebissen in Fachzeitschriften gemacht. Allein letztes Jahr wurden 580 unbekannte Tote in der BRD identifiziert. Darunter war auch die Leiche eines in Dänemmark tot aufgefundenen Mannes, dessen Name aufgrund einer besonderen zahnärztlichen Behandlung ermittelt werden konnte. Ein Zahnarzt hatte seine Arbeit erkannt. Jährlich gehen beim BKA etwa 2.000 detaillierte Vermißtenmeldungen ein. Bundesweit werden pro Jahr zwischen 90.000 und 100.000 Personen als vermißt gemeldet. 99 Prozent der Fälle klären sich innerhalb eines Jahres dadurch auf, daß die Betroffenen gefunden wurden, nach Hause, in Heime oder Anstalten zurückkehren oder ihren Angehörigen von weit her Auskunft über ihre „neue Existenz“ geben. Übrig bleibt ein Aktenstapel beim BKA von 5.500 Vermißtenvorgängen aus den vergangenen 30 Jahren. In Bearbeitung befinden sich darüber hinaus rund 2.000 Akten über unbekannte Tote und die aktuelle Vermißtenliste vom laufenden Jahr mit 1.362 Fällen. Skelettfunde, die länger als zehn Jahre unbemerkt blieben, sind von den Fachleuten des BKA leichter zu identifizieren als unbekannte Tote, die gerade erst gefunden wurden. Bei einem erst seit wenigen Tagen Toten muß der Abgleich mit Tausenden von schon seit Jahren als vermißt gemeldeten Personen stattfinden.

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