: Vier Flut-Formen...
■ ... im flüchtigen Bangladesch
Bangladesch entstand durch Überflutungen — und Überflutungen sind auch heute die Hauptursache für die Veränderung der Landschaft. Es gibt vier Flut-Formen in Bangladesch:
—Überschwemmungen an der Küste werden durch Zyklone verursacht, die Sturmfluten auslösen und große Flächen versalzen. Starker Wind, niedriger Luftdruck und hoher Tidegang können zu Flutwellen bis zu neun Meter Höhe führen.
—Überflutungen entlang der großen Ströme sind das Resultat von schweren Monsunregenfällen und der Schneeschmelze im Himalaya. In der Regel benötigt das Wasser mehrere Wochen, um die Flußdeiche zu überwinden und die gleiche Zeit, um sich langsam wieder zurückzuziehen. Im Abstand von mehreren Jahren oder Jahrzehnten haben die großen Ströme zur gleichen Zeit Wasserhöchststand. Dies führt dazu, daß es zu einer Stauung kommt, zwei Drittel des Landes können dann überflutet werden, Ernte und Häuser werden zerstört.
—Lokale schwere Regenfälle während des Monsuns übersteigen häufig die Entwässerungskapazitäten. Das Abfließen des Wassers wird häufig behindert durch auf Dämme gelegene Straßen, Eisenbahndämme und durch schlecht konstruierte und nicht reparierte Flutkontrolldeiche.
—Sehr schnell auftretende Überschwemmungen sind begrenzt auf östliche und nördliche, teilweise leicht gebirgige Gebiete des Landes. Nur einige Tage halten sie an, sie verursachen dennoch Schäden.
Wenn die erste Priorität des „Flood Action Plan“ (FAP) offiziell der Schutz von „Leben und Lebensgrundlagen“ ist, dann sollten Überschwemmungen in der Küstenregion als Folge von Sturmfluten Schwerpunkt des FAP sein. Flußüberschwemmungen zerstören hauptsächlich Sachwerte, während bei Sturmfluten sehr viele Menschen sterben.
Indem der FAP sich fast ausschließlich auf Flußüberschwemmungen konzentriert, wird der Schutz von Sachwerten dem Schutz von Leben vorangestellt. Darüber hinaus offenbart der FAP selbst auf dem Gebiet der Flußüberschwemmungen ein Mangel an Verständnis für die essentielle Funktion, die Flußüberschwemmungen in der Agrarökonomie Bangladeschs erfüllen. Leonhard Sklar
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen