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Unterm Strich

Enno Patalas, Direktor des Filmmuseums München, wollte eigentlich zum April nächsten Jahres zurücktreten. Die Stadt München hatte weder seinem Wunsch nach einem zweiten Kinosaal entsprochen noch fand Patalas den Etat des Museums ausreichend (126.000 Mark gegenüber 200.000 noch 1980). München sei in argen Finanznöten, hieß es von Kulturbeamten. Nachdem Patalas seinen Rücktritt verkündet hatte, wurde man im Kulturamt plötzlich munter und bat Patalas zum Gespräch. Danach zog Patalas seine Kündigung zurück und bleibt regulär im Amt bis Ende 1994. Ausschlag für den Sinneswandel gaben die Zusagen des Kulturreferenten Siegfried Hummel, der versprach, das Filmmuseum werde Räume für eine Videothek erhalten, außerdem bemühe sich das Kulturamt um zusätzliche Gelder im laufenden Etat. Offen bleibt der Wunsch nach einem zweiten Kinosaal, um die umfangreiche Sammlung deutscher Filmklassiker, die teilweise im Museum restauriert worden sind, adäquat präsentieren zu können. So bekommen die kommerziellen Kinos in München erst mal keine weitere Konkurrenz, gegen die sie bereits lauthals protestiert hatten.

Giorgio Morandi — Radierungen 1913 bis 1956“ ist eine Ausstellung überschrieben, die noch bis zum 23. August im Dresdner Leonhardi-Museum zu sehen ist. Zu sehen sind 61 Blätter — Stilleben, Blumen und Landschaften. Mit den ausgestellten Werken wird fast die gesamte Periode des graphischen Schaffens des italienischen Künstlers (1890 bis 1964) erfaßt. Morandi, ein „Klassiker der Moderne“, der auch einer der bedeutendsten italienischen Maler des 20. Jahrhunderts war, wurde vor allem durch die französischen Impressionisten und den Kreis der italienischen Futuristen beeinflußt. Während er bereits in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts zunehmend in seinem Heimatland Beachtung fand, kam nach dem zweiten Weltkrieg auch die internationale Anerkennung. Brüssel, London, Paris, New York, Sao Paulo und andere Metropolen waren Stationen seiner Ausstellungen. In Dresden wird im nächsten Jahr im Albertinum eine umfassende Morandi-Schau gezeigt.

In München wird vom Verein zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters zum zweiten Mal der Jugend-Dramatiker-Preis ausgeschrieben. Bis Ende des Jahres können Stücke für professionelles Kinder- und Jugendtheater eingereicht werden (Tel.: 089-266097). Mit einmal 15.000 Mark und zweimal 6.000 Mark ist dies der höchstdotierte derartige deutsche Theaterpreis.

Das Internationale Kuratorium für das Jugendbuch veranstaltet vom 7. bis zum 12. September seinen 23. Kongreß in Berlin. Auf dem Forum für Autoren, Illustratoren, Verleger, an dem auch Wissenschaftler und Publizisten, die zum Thema Jugendbuch arbeiten teilnehmen, wird auch der diesjährige Hans-Christian-Andersen-Preis verliehen. Er geht an die Illustratorin Kveta Pacovska und die Autorin Virginia Hamilton.

Am Rande des Kongresses werden vier Ausstellungen gezeigt, darunter eine zum Thema „Robinson und Struwwelpeter. 500 Jahre deutsche Kinderbücher“.

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