piwik no script img

Probebohrung auf Eis gelegt

■ Aufschub für Wattenmeer / Weitere Alternativen für Gasleitung in Prüfung

Die für kommenden Samstag geplanten Probebohrungen für die sogenannte Norderney-Trasse der Gasleitung „Europipe“ sind ausgesetzt worden. Ministerpräsident Gerhard Schröder erklärte in Hannover, es gehe darum, erst Klarheit über den Umfang der notwendigen Untersuchungen zu bekommen. Außerdem solle auch der für die Naturschutzbelange des Nationalparks Wattenmeer günstigste Trassenverlauf festgestellt werden. Auf jeden Fall solle trotz der Verschiebung der Untersuchungen der generelle Zeitplan eingehalten werden.

Schröder sprach sich wiederholt für eine Untertunnelung der sensiblen Bereiche des Wattenmeers aus. Einen Verzicht auf die Anlandung des Erdgases des norwegischen Energiekonzerns Statoil in Niedersachsen wollte Schröder nicht in Erwägung ziehen: „Wir brauchen das Gas um die Atomenergie zu ersetzen.“ Auslöser für den Stop der Probebohrungen bei Norderney sollen Unterlagen von Statoil gewesen sein, die der Konzern in der zweiten Julihälfte in das Raumordnungsverfahren für beide Trassenvarianten eingebracht hatte.

Eine mögliche Lösung des schon Monate anhaltenden Konflikts um eine umweltverträgliche Verlegung der Europipe durch das Wattenmeer könnte in einer Kombination der Tunnellösung und der offenen Verlegung liegen. Aus Kreisen der Landesregierung wurde bekannt, daß eine derartige Kombination für die Trasse Accumer Ee erwogen wird. Dabei würde die Gasleitung weitgehend offen in die Schiffahrtsrinne gelegt. Die restliche Strecke zum Festland würde durch einen Tunnel überwunden.

dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen