: Kein Geld für Bremen im Haushalt
■ Bremen und Saarland scheitern beim Antrag auf Haushaltsposten
Bremen muß vorerst weiter in die Röhre gucken. Die für 1993 vom Bundesrat beschlossene Soforthilfe blieb jetzt im Haushaltsausschuß des Bundestages auf der Strecke. Wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Waltemathe in einem Brief an Finanzsenator Volker Kröning mitteilte, ist für das Jahr 1993 im Haushalt noch kein Posten für die Sanierung des Bundeslandes Bremen eingerichtet worden.
Das Bundesverfassungsgerichthatte den Bund aufgefordert, „sich unverzüglich über die Wege klar zu werden, auf denen die alle Glieder des Bundes treffende Hilfeleistungspflicht verwirklicht werden soll, und dann die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.“ Die beiden Länder Bremen und Saarland hatten dementsprechend einen Antrag eingebracht, einen Haushaltstitel formal — ohne eine Summe zu nennen — einzurichten. Der Antrag ist abgeschmettert worden. Hintergrund: Finanzminister Waigel will sich für die Sanierung der ärmsten alten Bundesländer nicht festnageln lassen ohne eine Neuregelung beim Länderfinanzausgleich. Der soll spätestens 1995 in Kraft treten.
Schmerzlich zu spüren bekam in Bremen auch Bausenatorin Eva-Maria Lemke- Schulte den langen Arm des Haushaltsausschusses in Bonn. Die Finanzpolitiker strichen ihr die Städtebauförderung. Das Geld kommt seit den 60er Jahren regelmäßig aufs Konto und wurde zuletzt vor allem für die Nachbesserung von Großwohn-Anlagen verwendet. taz
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen