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Das taz-Kettenbrief-Freudenfest

■ Die Gewinne wurden im „Tränenpalast“ gezogen/ Zuvor versammelte sich am Samstag auch die taz-Genossenschaft

Seit Samstag, 22.30 Berliner Zeit, haben wir ihn. Weit über 10.000 Leserinnen und Leser hatten bei unserer Kampagne „Keine taz mehr ohne mich!“ mitgemacht, einer hat das große Los gezogen, genauer: Georgette Dee zog das Kärtchen mit seiner Abobestellung, als es um die Weltreise zu den taz-KorrespondentInnen ging: Hagen Schurbohm ist Biologiestudent aus Hamburg und wohnt derzeit in Berlin-Neukölln. „Aber ich hab doch noch nie was gewonnen“, war die ungläubige Reaktion des Dreiundzwanzigjährigen, als wir ihn gestern mittag anriefen. Fahren kann er erst im Frühjahr, nach dem Vordiplom. Auf die taz als fesselnden Lesestoff ist er durch die Ohne-mich-Kampagne gestoßen: „Da habe ich sie ein paarmal gekauft, fand sie gut und habe den Abocoupon abgeschickt.“

Die Ziehung der Weltreise war am Samstag abend einer der Höhepunkte unseres Kettenbriefkampagnenfreudenfestes, Abschluß der Aktion, die uns über 10.000 Abos gebracht und die taz noch einmal vor dem Abgrund gerettet hat. Auch die fünf anderen Hauptgewinne wurden unter den Augen der rund 1.000 Gäste unseres Festes „tanz die taz“ gezogen, im „Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße.

Je einen FCKW-freien Ökokühlschrank haben gewonnen: Ingrid Wörner, Boddinstr.14, 1000 Berlin 44; Claudio Fischer, Schlangenweg8, 3400 Göttingen; Cornelia Fischer, Sternweg7, 7050 Waiblingen 6; Peter Altenburg, Laportestr.2, 3000 Hanover 91; und Dieter Kreutzer, Grunewaldstr.46, 1000 Berlin 62

Die restlichen gut 400 Preise, die uns taz-FreundInnen für die Kettenbriefkampagne gestiftet hatten, wurden schon am Samstag vormittag verlost. Glücksbringer durften während der Versammlung der taz-Genossenschaft die anwesenden Mitglieder spielen. Die Gewinner der Preise, von der Elchsafari in Schweden über den Kuraufenthalt in Kiel bis zu jeder Menge Bücher, werden benachrichtigt.

Die rund 200 taz-GenossenschafterInnen, die sich im Alternativprojekt „UFA-Fabrik“ trafen (das Projekt ist fast so alt wie die taz, das UFA-Gelände bekanntlich älter), hatten allerdings auch noch ernstere Dinge zu tun. Zum Glück nicht das, was Vorstand und Aufsichtsrat im September angedroht hatten: die Einstellung der taz zu beschließen. Stattdessen wurde ein von beiden Gremien verabschiedeter Wirtschaftsplan vorgestellt und diskutiert, der für 1993 zu einem ausgeglichenen Ergebnis kommt – unter der Annahme, daß wir im Jahresdurchschnitt 8.000 unserer über 10.000 Neuabos halten können. (Ziel unserer Arbeit ist natürlich, stattdessen ein paar tausend neue zu gewinnen!) Debattiert wurde außerdem die Lage der Lokalteile in Hamburg und Bremen: Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, sie als künftige „taz-Nord“ unter das Dach der Genossenschaft zu bringen. Die Chefredaktion präsentierte ebenfalls ihre Perspektiven für 1993 und lud für den Nachmittag zum ausführlichen Gespräch mit den RedakteurInnen ins taz-Haus an der Kochstraße. MR

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