FU billigt Spar-Etat

■ Erhardt leidet an der FU-Finanznot

Berlin.Begleitet von heftigen studentischen Protesten hat gestern das Kuratorium der Freien Universität dem Haushaltsplan für 1993 zugestimmt. In der Debatte beklagten verschiedene VertreterInnen der Freien Universität den Widersinn, den zufälligen Abbau von 165 Stellen als Teil einer Strukturreform zu werten. Die StudentInnen forderten, statt der 30prozentigen Reduzierung der Studienplätze solle die FU ihre Kapazität auf das Maß der tatsächlichen Belegung (60.000 Studierende) verdoppeln. „Es kann nicht nur darum gehen, möglichst viele möglichst schnell auszubilden, die dann möglichst rentabel arbeiten“, sagte ein Student.

Wissenschaftssenator Manfred Erhardt (CDU) meinte, Berlin könne sich mit der aktuellen Steigerung des Wissenschaftsetats „bundesweit brüsten“. Später äußerte er, er leide unter der Finanznot der FU.

Als sich in der Debatte eine Mehrheit für den Sparetat abzeichnete, begannen rund 130 anwesende StudentInnen ein Lärmkonzert, um die Vertagung der Entscheidung durchzusetzen. Nachdem die Sitzung aufgelöst war, stellte sich heraus, daß das Gremium trotz der studentischen Tonstörung schnell noch den Etat gebilligt hatte. mmf