piwik no script img

Denkmalumwandlung-betr.: "Das Einerlei der Opfer", taz vom 1.2.93

betr.: „Das Einerlei der Opfer“, taz vom 1.2.93

Im Zuge der Denkmalumwandlung, bei der die Opfer der Naziherrschaft einer zeitgemäßeren Optik wegen gleich zusammen mit den Tätern „geehrt“ werden sollen (siehe Sachsenhausen, wo nach dem Krieg unter anderen führende Nationalsozialisten und KZ-Schergen eingesperrt waren), wird nun auch die Alte Wache dran glauben müssen.

Dort gibt es – bei meinem Besuch 1991 jedenfalls gab es ihn noch – einen Gedenkstein für den „Unbekannten Widerstandskämpfer“. [...] Ihnen zu Ehren muß der Gedenkstein erhalten bleiben. Sollte er der Käthe-Kollwitz- Skulptur, die jetzt als Kriegerdenkmal-Klischee herhalten muß, weichen müssen, dann wäre es dringend an der Zeit, darüber nachzudenken, wo sich für den Gedenkstein „Unbekannter Widerstandskämpfer“ ein anderer würdiger Ort finden läßt. Sonst entdecken wir ihn vielleicht bald als Pflasterstein oder auf dem Sperrmüll wieder. Karin Friedrich, Gautin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen