: Eher andersherum
■ Betr.: "Neues vom Speyrer Diäten-Professor", taz-Artikel vom 27.4.1993
Betr.: „Neues vom Speyrer Diäten-Professor“, taz-Artikel vom 27.4. 1993
Zu Unrecht wird durch diesen Artikel der Eindruck erweckt, zwischen der Erhöhung der Filmfördermittel und der Pensionsregelung für Senatmitglieder im Jahr 1987 habe ein Zusammenhang bestanden. Falsch ist auch die Vermutung bzw. Unterstellung, Martin Willich habe aus der Entscheidung des Senats zur Filmförderung persönliche Vorteile gezogen. Die für den „Beauftragten zur Förderung der Filmwirtschaft“ eingesetzten Gelder waren tatsächlich die Grundausstattung des heutigen Film Fonds Hamburg. Für diesen Posten aber hat sich Herr Willich niemals interessiert oder beworben.
Die Erhöhung der Filmförderung sah seinerzeit weder eine explizite Studio-Förderung vor, noch wurde eine Fernseh-Förderung beschlossen, die für Studio Hamburg allemal viel interessanter gewesen wäre. Aus der Filmförderung selbst wollte oder konnte Studio Hamburg in den folgenden sechs Jahren nur sehr wenig profitieren.
Als damalige Bürgerschaftsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin der GAL-Fraktion und als seinerzeitiger persönlicher Referent des SPD-Bürgermeisters von Dohnanyi wissen wir recht genau, daß Martin Willich (CDU) niemals versucht hat, die filmpolitische Diskussion zugunsten von Studio Hamburg zu führen. Tatsächlich ist es eher andersherum: Wir würden uns freuen, wenn sich Studio Hamburg stärker in der Produktion von Kinofilmen engagieren würde, als es das derzeit tut.
Eva Hubert, Torsten Teichert
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