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Streiks in Ostdeutschland: Heraus nach dem 1. Mai!

■ Urabstimmung in den übrigen Tarifgebieten

Berlin (taz/dpa/AFP) – Diskutiert wurde nicht, nur beschlossen: Nach dem klaren Ausgang der Urabstimmung hat der IG-Metall-Vorstand gestern den Arbeitskampf in der ostdeutschen Metall-, Stahl- und Elektroindustrie verkündet. Ab Montag werden die Metaller zunächst 50 privatisierte Unternehmen und Treuhand- Betriebe bestreiken. Der Ausstand soll nach Mitternacht in sechs Stahlbetrieben anlaufen, mit Beginn der Frühschicht kommen 20 Betriebe der sächsischen Metallindustrie hinzu. In Mecklenburg-Vorpommern werden am Dienstag 24 Metallfirmen dem Streikaufruf folgen.

Die Gewerkschaft beginne bewußt mit einer geringen Zahl von Betrieben, um den Arbeitgebern noch eine Chance zur Lösung des Konflikts vor einer weiteren Eskalation zu lassen, sagte Franz Steinkühler. Streiks, so der IG-Metall-Chef, seien die einzige Möglichkeit, die in dem von den Arbeitgebern einseitig gekündigten Stufentarifvertrag vereinbarte Lohnerhöhung um 26 Prozent einzuhalten.

Lenken die Metall- und Stahlindustrieverbände nicht ein, so will die IG Metall vom 10. Mai an auch in den Tarifgebieten Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Urabstimmungen aufrufen. Für den 12. Mai ist außerdem ein bundesweiter Aktionstag in der gesamten deutschen Metallwirtschaft geplant.

Während Arbeitgeberpräsident Klaus Muhrmann noch einmal eindringlich vor einem Streik auf Kosten Tausender Arbeitsplätze warnte, kam bereits Bewegung in dessen Lager. Überraschend griff der Arbeitgeberverband Gesamtmetall den Vorschlag des sächsischen IG-Metall-Vorsitzenden Hasso Düvel auf, den Rechtsstreit um die Tarifvertragskündigung zunächst auszuklammern und noch vor Streikbeginn neue Verhandlungen aufzunehmen. Die Arbeitgeber würden dazu Lösungsvorschläge anbieten, hieß es. Ursprünglich hatte die IG Metall eine Rücknahme der Kündigung zur Vorbedingung für neue Verhandlungen gemacht. Seiten 10, 14 und 15

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