: Getrübte Badefreuden
■ Deutsche Binnenseen stark belastet Nordsee hat bessere Werte als Ostsee
Bonn (AFP) – Die Qualität der Badegewässer an den deutschen Küsten hat sich in der letzten Sommersaison im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Bei den Binnenseen nahm sie dagegen weiter ab. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Europäischen Gemeinschaft über die Qualität der europäischen Badegewässer hervor. An insgesamt 2.288 Meßstellen, davon 447 an der Küste und 1.841 an Binnengewässern, wurde 1992 die Einhaltung der EG-Richtlinien überprüft. Noch ausgenommen waren die neuen Bundesländer. Mecklenburg-Vorpommern mißt jedoch schon seit 1991. Hauptsächlich untersucht wurde das Vorkommen von gesundheitsgefährdenden Bakterien, die zu Durchfallerkrankungen, Erbrechen oder Hautausschlag führen können.
Die Nordsee schneidet bei der Wasserqualität besser ab als die Ostsee. Für einige Ostseegebiete wurden zeitweilig Badeverbote erlassen, so auf Rügen und Usedom. Zur Verschmutzung der Nordsee trägt vor allem die Weser bei, deshalb werden die Grenzwerte zwischen Bremerhaven und Cuxhaven überschritten. Dennoch bleibt Deutschland im europäischen Vergleich das Schlußlicht: Nur 76 Prozent der Meßstellen an den deutschen Küsten erfüllten die EG- Richtlinie. Verschlechtert hat sich die Wasserqualität der Binnengewässer. In 205 Gebieten (elf Prozent) mußten Badeverbote erlassen werden.
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