: Brücken aus Kunst
■ Baltikum wiederentdeckt: Musik, Literatur und Theater bei der Hammoniale vom 16. September bis 2. Oktober
Handwerk, Kunst und Handel pendelten einst zwischen den Hansestädten an Nord- und Ostsee. Jahrhundertelange Traditionen verbanden das Baltikum und Mitteleuropa. Diese alten nachbarschaftlichen Beziehungen wiederaufzunehmen und zu pflegen, ist einer der Schwerpunkte der diesjährigen Hammoniale. Im Rahmen des fünften Festivals der Frauen präsentieren sich vom 16. September bis zum 2. Oktober über 600 Künstlerinnen und Künstler aus 15 Ländern und damit doppelt so viele Mitwirkende wie im letzten Jahr.
Gestern gab das Veranstalterinnen-Team Einblicke in das Programm, das auf Kampnagel, im Literaturhaus, in der Zentralbibliothek, der Musikhalle und einigen Hamburger Kirchen ereignen wird, vor. 40 Veranstaltungen mit Musik, Literatur und Theater sind geplant. Ein breites Spektrum vom intimen Kammerkonzert bis zum Sinfonie-Orchester, von Liederabenden bis zu großen Chorkonzerten soll außer musikalischen Überraschungen Gelegenheiten zu Begegnungen zwischen Publikum und Künstlerinnen bieten, sagte Isabella Vertés vom Verein „Festival der Frauen“.
Der Auftakt am 17. September gibt bereits einen Ausblick auf das Programm: Der Estnische Philharmonische Kammerchor aus Tallin, der lettische Frauenchor Dzintars, das Vilnius-New-Music-Ensembleund die Folk-Sängerin Veronika Povlioniene im Duo mit dem Saxophonisten Petras Vysniauskas aus Litauen und der finnische Kinder- und Jugendchor Tapiolastellen die Vielfalt des musikalischen Schaffens der wiedergefundenen Nachbarinnen vor. Aber auch ostjüdische Traditionen, unter der Besetzung des Baltikums durch die Nazis nahezu völlig ausgelöscht, sind auf dem „Fest der Künste und der Völker“ zu hören. Aus New York reisen die Klezmatics an, die mit „Rhythm and Jews“ weltweit Erfolge feiern. Eva-Maria Hagen, seit langem mit osteuropäischen Gesangstraditionen vertraut, singt Jiddisches und Lettisches. Der Auftritt von El Mori, die Flamenco und Musik und Gesang der spanischen „Zigeuner“, der Gitanos, pflegen, verweist auf das Wochenende der Weltmusik (24. bis 26. September).
Dann werden das Sam Roma Ensemble aus Hamburg, Los Reyes - aus der Familie der Gipsy Kings -, Alfred Lora und Swing Gipsy Rose und Taraf de Haidouksein musikalisches Feuerwerk zünden. Für Kinder gibt's am Sonntag, den 26. September ein besonderes Bonbon: Ein großes Kinderfest mit Musik der Cinti und Roma, zu dem der Eintritt frei ist. jk
Karten und Programme bei: Hammoniale, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg (Eine Mark für Rückporto beilegen) oder Telefon: 2713317
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