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Dramatisches Biergesaufe

■ FC St. Pauli: Im Elfmeterschießen Oberligist Sachsen Leipzig bezwungen

Die Getränkeumsätze stimmten. Gewinner bei der Radio-Paadie der St. Pauli-Fans anläßlich des DFB-Pokalspiels in Leipzig war der Wirt des Vereinsheims in dem sich Mittwoch abend etwa 300 AnhängerInnen des Kiezclubs einfanden. Gewinner waren auch wieder einmal diejenigen, die wegen des besonderen Thrills, der speziellen Dramaturgie dem Spiel lauschen wollten.

Nur knapp entging der FC St. Pauli beim FC Sachsen Leipzig durch das 4:3 im Elfmeterschießen einer Pokal-Blamage. „Meine Mannschaft hat nicht gedacht, daß sie gegen einen Oberligisten so unter Druck geraten kann. Das Engagement und die Laufbereitschaft der Leipziger haben uns überrascht. Ich bin heilfroh, daß wir weitergekommen sind“, kommentierte St. Paulis Trainer Seppo Eichkorn.

Der Amateur-Oberligist agierte am Mittwoch beim 2:2 (1:0) nach Verlängerung kämpferisch und spielerisch stärker als der Zweitligist aus Hamburg. In der dritten Pokal-Hauptrunde müssen die Hanseaten (10. bis 12. September) beim Liga-Konkurrenten Rot-Weiß Essen antreten. „Wir wissen, daß wir in Essen gewinnen können“, sagte Eichkorn zum ebenso unattraktiven, wie schweren Los. Erst am vergangenen Sonntag hatte St. Pauli durch ein 0:0 in Essen einen Punkt ergattert. „Wir hatten dort die besseren Chancen und haben das Spiel bestimmt, aber keine Tore erzielt“, meinte Eichkorn.

Im nächsten Zweitligaspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Sonnabend (15.30 Uhr) am Millerntor sollen die Profis nach der Beinahe-Blamage ihr anderes Gesicht zeigen. Eichkorn: „Kämpfen, fighten, nach vorne spielen. Wir wollen einen Sieg einfahren.“

In Leipzig war vor 7000 Zuschauern von den St. Pauli-Tugenden allerdings wenig zu sehen. Die Gastgeber hatten in der der regulären Spielzeit zweimal einen Rückstand egalisieren können. Nach Pröppers Abstaubertor (30.) traf Saalbach zum 1:1 (69.), wobei St. Pauli-Keeper Reinke Hilfestellung Marke Uli Stein leistete. Dann verwandelte Leitzke einen Foulelfmeter (78.), nachdem Zander die Gäste sechs Minuten zuvor erneut in Führung gebracht hatte. Ausgerechnet dem Sachsen-Kapitän versagten dann die Nerven. Als letzter Schütze scheiterte er im Elfmeter-Roulette an Reinke, zuvor hatten bereits Weitze und auf Hamburger Seite Gatti verschossen.

FC St. Pauli: Reinke – Dammann – Philipkowski, Schlindwein – Pröpper, Gronau, Stanislawski, Zander, Fröhling – Driller, Manzi (39. Sailer/86. Gatti) – Tore: 0:1 Pröpper (30.), 1:1 Saalbach (68.),m 1:2 Zander (70.), 2:2 Leitzke (80.) Elfmeterschießen:: Driller, Pröpper, Gronau, Zander – Zuschauer: 7000 kader

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