: Japan: Verlag bestraft sich selbst
Tokio (AP/taz) – Weil sein Vorstandsvorsitzender unter dem Verdacht des Kokainschmuggels festgenommen wurde, hat das japanische Verlagshaus Kadowaka Shoten Publishing Co. dessen Entlassung und die Absetzung eines derzeit mit großem Erfolg laufenden Dinosaurierfilms aus eigener Produktion angekündigt. Außerdem will sich die Firma in Zeitungsinseraten entschuldigen. Der 51jährige Haruki Kadokawa, ein Sohn des Firmengründers Genyoshi Kadokawa, ist am Sonntag festgenommen worden, weil er angeblich 80 Gramm Kokain aus den USA nach Japan einschmuggeln wollte. Kadokawa weist die Beschuldigungen zurück. Ein Firmensprecher äußerte Betroffenheit und kündigte die Einberufung des Verlagsvorstandes mit dem Ziel an, Kadowaka seines Postens zu entheben. Der Film „Rex: Die Geschichte eines Dinosauriers“ werde bis zum 8.9. aus allen Kinos zurückgezogen, vier Wochen vor der geplanten Auslaufzeit. Er soll bereits die Rekordsumme von zwei Milliarden Yen (32,5 Millionen Mark) eingespielt haben.
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