: Eine Rechnung ist noch offen
Selbst bei ausländischen Staatschefs, die eigentlich diplomatische Immunität genießen, kennt die französische Justiz kein Pardon, wenn es um unbezahlte Rechnungen geht. Das Pariser Berufungsgericht verurteilte den zairischen Präsidenten Mobutu Sese Seko, einer französischen Firma endlich die seit zwei Jahren offenstehenden Rechnungen über 2,44 Millionen Franc (700.000 Mark) für die Lieferung von Wein, Champagner und diversen Delikateßwaren zu zahlen. Bisher hatte Mobutu die Zahlung mit der Begründung abgelehnt, daß die Bestellungen für offizielle Empfänge bestimmt gewesen seien und folglich der zairische Staat dafür aufkommen müsse. Da aber auch die Staatskasse nicht für die Schulden aufkommen wollte, befand das Gericht, der „Verwendungszweck“ der Delikatessen sei nicht „klar erwiesen“. Schließlich wurden frühere Rechnungen ebenfalls vom „Bürger Mobutu“ beglichen.Foto: Reuter
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