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Mehr Frauengremien

■ DGB-Vorsitzender: „Schicksalsfrage"

Der DGB-Bundesvorsitzende Heinz Werner Meyer hat die Vertretung von Fraueninteressen als „Schicksalsfrage“ für die Zukunft der Gewerkschaften bezeichnet. Vor den rund 400 Delegierten der 13. DGB-Bundesfrauenkonferenz in Braunschweig wies Meyer am Freitag darauf hin, daß die Zahl der Frauen im Berufsleben weiter zunehmen werde. Frauen hätten zudem in der Vergangenheit durch ihren Gewerkschaftsbeitritt entscheidend dazu beigetragen, den Mitgliederschwund bei Männern auszugleichen, sagte Meyer. „Der DGB und seine Gewerkschaften müssen ihren Ansprüchen gerecht werden.“

Meyer unterstützte auch die Forderung der etwa 3,5 Millionen in DGB-Gewerkschaften organisierten Frauen, eigenständige Frauengremien innerhalb des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften zu erhalten. Im Vorfeld einer geplanten Strukturreform des DGB ist diese Forderung umstritten. Die stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende Ursula Engelen-Kefer sagte am Freitag vor Journalisten, es gebe Tendenzen, „die anstehende Reform zu verbinden mit Einschränkungen der Frauenstrukturen.“ Für den Fall, daß sich dies durchsetze, hätten Frauen bereits damit gedroht, eine eigene Gewerkschaft zu gründen. „Das ist allerdings keine breite Bewegung“, sagte Engelen-Kefer. Nach ihren Worten sollen beim DGB-Bundesvorstand bis Jahresende Vorschläge zur Strukturreform gesammelt werden, die dann bei einem DGB-Bundeskongreß 1994 beraten werden sollen. Engelen-Kefer kündigte Initiativen an, mit denen die Frauen ihre Stellung in den Gewerkschaften stärken wollen. Es solle verbindliche Frauenquoten für gewerkschaftliche Gremien und Betriebe geben. „Das soll allerdings keine pauschale Quote für die Republik sein, das ist Unsinn“, sagte Engelen-Kefer. dpa

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