: Reizgas ins Gesicht
■ Mädchen schlug Vergewaltiger in die Flucht
In Hamburg-Sasel ist gestern ein Vergewaltigungsversuch durch das mutige und richtige Agieren des Opfers verhindert worden. Die 16jährige Schülerin befand sich gegen 7.50 Uhr gerade auf dem Weg zur Schule. In einem Waldgelände nahe der Waldingstraße/Sperberkamp wurde die junge Frau plötzlich von einem 1,80 Meter großen Mann attackiert, der sie am Revers ihrer Kleidung packte und zwingen wollte, ihm zu folgen. Der etwa 25jährige hatte sich zuvor in einem Gebüsch versteckt.
Doch die 16jährige reagierte offensichtlich richtig: Sie schlug sofort um sich, dann auf den Mann ein und sprühte ihm Reizgas ins Gesicht. Der überraschte Gewalttäter ließ sein Opfer los und flüchtete. Die später eingeleitete Fahndung der Polizei blieb erfolglos.
Während in diesem Fall durch den Einsatz von Reizgas eine Vergewaltigung verhindert werden konnte, ist die Benutzung dieser Sprays auch für die Opfer nicht immer gefahrlos, da bei falscher Handhabung das Tränengas vom Sexualstraftäter auch gegen sein Opfer eingesetzt werden kann.
Günter Kröger, Leiter der Fachdirektion für Sexualdekelikte beim Hamburger Landeskriminalamt (LKA 213) zur taz: „Frauen müssen sicher in der Handhabung des Gerätes sein und es in prekären Situationen griffbereit haben – gewissermaßen den Daumen am Abzug.“ Langes Grabbeln in der Jackentasche könnte auch den Täter zu Panik-Reaktionen wie Schläge, Messerstiche oder Würgen veranlassen. Krögers Tip für Frauen, wie sie sich auch ohne Waffen gegen einen männlichen Überfall wehren können:„Der gezielte überraschende Tritt in die Hoden macht jeden Mann für eine gewisse Zeit kampfunfähig.“ kva
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen