: Unterm Strich
Es gibt sie noch, unsere Erfinder und Originalgenies: Ostdeutschlands „Mekka des Musikinstrumentenbaus“, das Vogtland, wartet mit einer Weltneuheit auf. Nach zweijähriger Entwicklungszeit hat der gelernte Holzbildhauer Jochen Heinzmann aus dem Flecken Markneukirchen jetzt eine in Halbtonschritten (chromatisch) und mit Tastatur spielbare Panflöte herausgebracht. Das speichelintensive, auf manchen möglicherweise unappetitlich wirkende Anblasen der einzelnen Röhrchen wird bei diesem Modell vermieden, die Luft von einem zentralen Anblasrohr mittels Ventilklappen auf die einzelnen Tonröhren verteilt. Der Tastenbestand, so erste Zeugen, entspreche dem eines Klaviers, was das Repertoire der Panflöte natürlich sehr weit über „El Condor Pasa“ und ähnliches hinaus erweitert. Wir begrüßen diese Neuerung als aufgeschlossene Menschen, sind uns aber gar nicht so sicher, ob wir in der Fußgängerzone die „kleine Nachtmusik“ auf Panflöte wirklich hören wollen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen