Gurke des Tages / Haariges Rezept zur Schweinebekämpfung

Angepaßt an die MTV-Sehgewohnheiten, wonach eine Geschichte nicht länger als drei Minuten dauern darf, hat der evangelische Prälat von Ulm, Rolf Scheffbuch, seine kirchlichen Hilfskräfte zu einem „bewußten Kampf gegen die Geschwätzigkeit“ aufgerufen. In einem Rundschreiben zum Advent gibt der Prälat seinen labernden Entertainern zu bedenken, daß eine 20-Minuten-Predigt bei einem Gottesdienst für einen normalen Menschen Menschen „zulang“ sei. Statt dessen empfiehlt er die Einteilung in drei Predigtstücke, die durch gemeinsames Singen auflockernd unterbrochen werden könnten. Hört sich richtig heiß an. MTV kann wohl einpacken, wenn Kurzmelder Scheffbuch seinen heiligen Krieg gewinnt.

Haariges Rezept zur Schweinebekämpfung

Darmstadt (AP) – Wenn die gewöhnlich gut unterrichteten Friseure eine Idee haben, kommt meist etwas interessantes dabei heraus. Mit abgeschnittenen Menschenhaaren gehen jetzt ein Friseur und ein pensionierter Förster im südhessischen Kreis Darmstadt-Dieburg gegen gefräßige Wildschweine vor. Wie die Kreisverwaltung gestern erklärte, haben die beiden entdeckt, daß der Geruch von Menschenhaaren bei den Schwarzkitteln die Borsten zu Berge stehen läßt. Frisch eingesäte Felder, die mit Haaren bestreut würden, ließen die hungrigen Wildsauen daher links liegen, während unbestreute Felder regelrecht „umgepflügt“ würden. Der ehemalige Förster ist in alten Büchern auf das haarige Rezept zur Schweinebekämpfung gestoßen. Es handele sich offenbar um einen uralten Brauch, der in Vergessenheit geraten sei. Der Heger habe mit zwei nebeneinanderliegenden Feldern, in denen Mais frisch eingesät gewesen sei, einen erfolgreichen Test gemacht. Die Haare würden im Laufe der Zeit auf den Feldern unschädlich verrotten. Der Landkreis zeichnete den Friseur für seine einfallsreiche Abfallbeseitigung aus.