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Lohnverzicht gefordert

■ Arbeitgeber dafür, Gewerkschaft dagegen / VW-Modell nicht übertragbar

Die Arbeitgeber streben für die Westberliner Metall- und Elektroindustrie einen Einkommensverzicht durch Wegfall des zusätzlichen Urlaubsgeldes an. Außerdem sollte in der am 15. Dezember beginnenden Tarifrunde der Urlaubsrahmen überprüft und die Arbeitszeit mit dem Ziel einer weiteren Kostensenkung flexibler gestaltet werden, teilte der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) gestern mit. Demgegenüber fordert die IG Metall für die 90.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung „im Volumen von sechs Prozent“. Die Gewerkschaft hatte jüngst erklärt, sie sei zu einer Pause im Verteilungskampf und teilweisen Anrechnung der Einkommenserhöhung für eine Arbeitsplatzsicherung bereit. Laut Arbeitgeberangaben hat die Westberliner Branche seit Juni 1991 fast 14.100 Arbeitsplätze verloren. Nur mit deutlicher Kostenentlastung könne Beschäftigung gesichert werden.

IG-Metall-Bezirksleiter Horst Wagner hatte am selben Tag erklärt, die Gewerkschaft wolle „zügig und konstruktiv“ über die Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen verhandeln. Es müsse darüber nachgedacht werden, ob das Mittel massiver Arbeitszeitverkürzung auch in anderen Betrieben der Branche angewandt werden könne. Das VW-Modell der Viertagewoche sei aber nicht ohne weiteres übertragbar, so Wagner. Nach Angaben der IG Metall plant die Treuhand die Zerschlagung der Kühlautomat Berlin GmbH (KAB). Die Produktion des einzigen Herstellers FCKW- freier Großkälteanlagen solle offenbar in Teilen an die Konkurrenz verkauft und Grundstücke getrennt veräußert werden. Die Erlöse für die Treuhand wären so höher als bei dem von Experten als chancenreich eingestuften Mittelstandsmodell für den Verkauf des Werkes an das Management, ein Bankenkonsortium und potentielle Kunden, so die IG-Metall gestern. dpa

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