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Atommüll wartet

■ Vorerst keine Einlagerung in Morsleben

Magdeburg Im einzigen Atommüllendlager Deutschlands in Morsleben (Sachsen-Anhalt) wird vor Ende Januar kein radioaktiver Müll eingelagert. In den nächsten Tagen würden definitiv keine radioaktiven Reste entsorgt, sagte Lydia Hüskens, Sprecherin des Umweltministeriums von Sachsen- Anhalt, am Montag. Frühestmöglicher Termin wäre der 20. Januar, da das Ministerium vier Wochen vorher benachrichtigt werden müsse.

Das Magdeburger Oberverwaltungsgericht hatte vergangene Woche entschieden, daß auch West- Atommüll in Morsleben eingelagert werden darf, da es keine Anhaltspunkte für „manifeste Sicherheitsmängel“ in der Untertagedeponie gebe. Morsleben wird damit nach Auffassung von Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) Bundesendlager für radioaktive Abfälle. Sein sachsen-anhaltinischer Amtskollege Rauls (FDP) hatte lange Zeit die Auffassung vertreten, daß Lager sei nur für radioaktiven Ost-Müll zugelassen.

Bis 1996 solle ein Langzeitsicherheitsgutachten fertig sein, um festzustellen, ob das Atommülllager über die nächsten Zehntausend Jahre sicher sei, sagte Hüskens. Dieses Gutachten werde im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens erstellt, das bis zum Jahr 2000 vorliegen müsse. Bis dahin gelte eine Übergangsgenehmigung für die schon zu DDR-Zeiten betriebene Untertagedeponie.

Das von der Umweltschutzorganisation Greenpeace geforderte Prüfverfahren zum Widerruf der Betriebsgenehmigung sei vom Umweltministerium in Magdeburg nicht eingeleitet worden, weil der Betreiber des Endlagers – das Bundesamt für Strahlenschutz – sich dann selbst prüfen müßte, sagte Hüskens. Damit sei auch das Ergebnis einer solchen Untersuchung von vornherein klar.

Nach Auffassung von Umweltminister Wolfgang Rauls (FDP) ist die Kapazität von Morsleben auf 33.000 Kubikmeter begrenzt. Derzeit lagerten 14.000 cbm in der Untertagedeponie. Aus Westdeutschland stünden 50.000 an, in Ostdeutschland seien es 3.000. dpa

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