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Bayern kämpft gegen „Saubären“

Weilheim (ADN/taz) – Da schaffen umweltbewußte Zeitgenossen Flaschen und Altpapier zu den Recycling-Containern, und dann kriegen sie zum Dank Bußgeldbescheide aufgedrückt. So geschehen im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Allerdings hatten sie die wiederverwertbaren Stoffe nicht fein säuberlich getrennt in die Sammelbehältnisse geworfen, sondern „aus reiner Faulheit“, wie Heinz-Günther Heterich vom Landratsamt meint, davor abgeladen. „Saubären, diese“, grantelt der Abfall-Experte. Mit einem nach Ansicht der Betroffenen hinterhältigen Trick kam die zuständige Abfall-Verwertungsfirma in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt den Sündern nun auf die Schliche. Installiert in parkenden Fahrzeugen, liefen an den Orten frevelhafter Taten rund um die Uhr Überwachungskameras. Das unbestechliche Videoauge erfaßte auch jene, die es außerhalb der erlaubten Benutzungszeiten klirren ließen. Die Grünen-Abgeordnete Theresa Lödermann sah in der „Bespitzelungsaktion“ einen Verstoß gegen Anstand und gute Sitten, und die Lokalpresse schäumte: „Stasi-Methoden“. Heinz-Günther Heterich dagegen hofft auf den heilsamen Schock. Im letzten Jahr habe den Landkreis die Reinhaltung der Sammelplätze rund 100.000 Mark gekostet. Zur Frage, wieviel für die monatelange Videoüberwachung aufgewendet wurde, wollte sich der Müll-Fachmann dann allerdings nicht mehr äußern.

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