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Garching ohne Uran

■ USA wollen keinesfalls liefern

München (taz) – Die USA lehnen eine Lieferung von hochangereichertem atombombenfähigem Uran für den geplanten neuen Forschungsreaktor in Garching ab. Das hat Hans-Hermann Remagen vom Bundesforschungsministerium beim Erörterungstermin zu dem umstrittenen Projekt gestern mitgeteilt. Am Rande des Erörterungstermins sagte Remagen, die US-Botschaft habe in den letzten Tagen in einem Gespräch mit dem Auswärtigen Amt die US-amerikanische Position dargelegt. Nach der ihm vorliegenden Gesprächsnotiz – offiziell ein „Non-Paper“ – habe der Vertreter der US-Botschaft klargestellt, daß „nach dem Energy Act von 1992 eine Lieferung von hochangereichertem Uran ins Ausland nicht in Frage kommt“.

Zu den möglichen Lieferalternativen teilte Remagen mit, dafür kämen die europäischen Kernwaffenländer England und Frankreich in Frage. Er habe auch von Gesprächen mit russischen Stellen gehört. Unter technischen Gesichtspunkten sei ein Einsatz russischen Urans jedenfalls möglich. Der von manchen Kritikern statt dessen geforderte Betrieb des Reaktors mit niedrigangereichertem Uran sei technisch möglich, führe aber zu erheblichen Mehrkosten. Nach fünftägiger Dauer und dem Auszug vieler AKW-GegnerInnen ging der Erörterungstermin gestern zu Ende. Karl Amannsberger

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