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■ Heckelmanns Gehalts-ApartheidLohnmauer muß weg

Erst die Müllwerker, gestern die BVGler und die Wasserwerker, heute die Lehrer, morgen die Gasag-Mitarbeiter und die Beschäftigten des Osthafens, nächstens die Polizisten: kaum eine Berufsgruppe fehlt bei den Protesten gegen die diskriminierende Ungleichbehandlung der Ostberliner im öffentlichen Dienst. Das ist ebenso verständlich, wie es jedem Beobachter unverständlich sein muß, daß in Berlin immer noch eine unüberwindliche Lohnmauer existiert. Dabei stimmt nicht einmal mehr dieses; die Situation wird von Tag zu Tag absurder, je mehr sich die Lebenswelten wie in einer normalen Stadt miteinander vernetzen und Westler im Osten und Ostler im Westen leben oder arbeiten. Ob bei der Post, der Gasag oder der Feuerwehr – überall gibt es strittige Einstufungsfälle und Prozesse. Die Situation ist so unhaltbar, daß auch Innensenator Heckelmann als oberster Dienstherr keine Argumente mehr dafür einfallen; um so unverständlicher seine faktische Blockade gegenüber einer Angleichung. Viel Zeit wurde vertan, diesen Tarifkonflikt, der zunehmend ein sozialer Konflikt wird, zu entschärfen. Es trägt auch nicht mehr, sich hinter der angeblich einen Berliner Sonderweg ablehnenden Tarifgemeinschaft der Länder zu verschanzen. Es kann nur um Wege gehen, das strenge Regime zu umschiffen – und sei es über Zulagen, wie die Gewerkschaft ÖTV vorschlug. Heckelmann ignoriert solche Vorschläge. Sich auf die leeren Kassen der Stadt zu berufen ist verlogen: Soziale Gerechtigkeit muß für alle gelten, alles andere ist Lohn-Apartheid. Der Unmut im Osten wird sich nicht legen; je länger der Senat Lösungen verzögert, um so mehr droht ein heißer Sommer. Gerd Nowakowski

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