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Krieg in Kurdistan

■ Halabdscha von Iranern erobert

Berlin (taz) – Gestern wurde die irakisch-kurdische Grenzstadt Halabdscha von Truppen der iranischen Revolutionswächter „Pasdaran“ und von Kämpfern der „Islamischen Bewegung Kurdistans“ und der „Demokratischen Partei Kurdistans“ (DPK) eingenommen. Nach Berichten des Büros der Hilfsorganisation Medico in der Stadt Sulaymania gingen der Eroberung tagelange schwere Kämpfe voraus. Die Straßen von Halabdscha ins Landesinnere sind voller fliehender Menschen. Schätzungen zufolge sind rund 50.000 Menschen auf der Flucht vor den Kämpfen.

Die bereits seit dem 10. Mai anhaltenden Kämpfe zwischen verschiedenen kurdischen Gruppierungen, an denen sich auch iranische Verbände beteiligten, wurden international bislang mit Stillschweigen quittiert. Nach Angaben von Medico sind seit zwei Wochen mehrere zehntausend Menschen im Irak auf der Flucht.

Halabdscha wurde 1988 durch irakische Giftgaseinsätze vollständig zerstört. Damals starben dort 5.000 KurdInnen. Danach baute die irakische Führung ein neues Halabdscha auf. Nach den Aufständen der Kurden im Nordirak im Frühjahr 1991 wurde mit dem Wiederaufbau des alten Halabdscha begonnen. Daran waren zahlreiche internationale Hilfsorganisationen beteiligt. N.C.

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