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■ Asylbewerber Hossian soll bleibenNotfalls will eine Familie ihn adoptieren

Mindelheim (taz) – Eine Allgäuer Kleinstadt probt den Aufstand. Es geht um den 25jährigen Sazzat Hossian aus Bangladesch. Während einer Demonstration im Dezember 1991 wurde er in Dakkar von den Militärs zusammengeschlagen und verhaftet. Durch ein Toilettenfenster gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Über Rußland kam er nach Deutschland. Doch sein Asylantrag wurde abgelehnt, obwohl er bei seiner Rückkehr nach Dakkar Gefängnis und Folter zu gewärtigen hätte, weil er zur dortigen Opposition zählt. Seit zwei Jahren wohnt er bei der Familie Winter in Mindelheim, sie wollen ihn sogar adoptieren. Und der stellvertretende Landrat Rolf Semm fordert in einem offenen Brief an Innenminister Beckstein ein Bleiberecht für den jungen Mann. In dem Brief heißt es, das wichtige Prinzip „im Zweifelsfall für den Angeklagten“, gelte offenbar nur für deutsche Staatsbürger. „Ist das nicht latenter Rassismus?“ fragt Semm. Klaus Wittmann

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