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Schmidbauer bei den Russen: Wir bleiben nett zueinander

■ Herkunft des Plutoniums weiter ungeklärt

Moskau (dpa/AP/taz) – Russische Atomexperten haben erneut angezweifelt, daß das in Deutschland beschlagnahmte Plutonium aus Rußland stammt. Zwar erklärte der Sprecher der russischen Spionageabwehr, Alexander Michailow, nach dem ersten Treffen zwischen Staatsminister Bernd Schmidbauer und dem Chef des russischen Geheimdienstes FSK, Sergej Stepaschin, die „konstruktive und vertrauensvolle“ Gesprächsatmosphäre habe sich „radikal von dem anklagenden Ton unterschieden“, in dem die westlichen Medien über die russische Rolle bei dem Atomschmuggel berichtet hätten.

Doch in der Sache blieben Schmidbauers Gesprächspartner weiter hart: Es sei „absolut sicher“, daß das in München beschlagnahmte Material nicht aus russischen Anlagen stamme. Man könne jedoch nicht ausschließen, daß das Plutonium aus einer der anderen früheren Sowjetrepubliken komme. Schmidbauer freute sich gestern über das „hervorragende“ Gesprächsklima und stellte „hervorragende gemeinsame Ergebnisse“ in Aussicht. Auf die hofft auch der Kanzler, der Boris Jelzin laut Welt am Sonntag in einem neuen Schreiben zur gemeinsamen Verhinderung von Atomschmuggel aufgefordert hat.

Das bayerische Landeskriminalamt bestätigte, daß zugleich mit dem Plutonium mehrere hundert Gramm Lithium 6 gefunden wurden, ein Metall, das zum Bau von Wasserstoffbomben benötigt wird. Unterdessen berichtet Der Spiegel von einer heißen Spur bei der Suche nach der Herkunft des Plutoniums. Nach Mutmaßungen russischer Atomexperten stamme es aus dem schnellen Brüter Belojarsk in Westsibirien. Seite 2 und Kommentar Seite 10

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