Weniger Kohle für Energieberatung

■ Bremer Verbraucherverband beklagt Mittelkürzungen aus BonnerWirtschaftsressort

Die Verbraucherzentrale in Bremen und Bremerhaven muß ihre Energieberatung bis zum 9.September ausfallen lassen. Danach gibt es weiterhin nur verkürzte Sprechzeiten. Statt bisher insgesamt 28,5 Stunden nur noch 17. „Schuld daran ist die drastische Mittelkürzung für die Energieberatung durch das Bundeswirtschaftsministerium“, erläutert die Vorsitzende der Verbraucherzentrale Bremen, Ulrike Buchner. Besonders schlimm für die Planungen sei es, daß die Mittelkürzungen erst im Juni bekanntgegeben wurden.

Die Bundesregierung setze so das falsche Signal, daß Energiesparen nicht mehr wichtig sei. Die Kürzung betrage gemessen an den Planungen des Verbands 40 Prozent. In Bremen stehen statt 135.000 Mark nur noch 80.000 Mark zur Verfügung. Bundesweit sind es statt der 6,8 Mio Mark im Vorjahr nur noch 4,5 Mio.

Rund 2.000 BremerInnen wenden sich jährlich an die Energieberatungsstellen der Verbraucherzentrale, um ausführliche Informationen von der Wärmedämmung bis zur Solarenergie zu bekommen. Durch deren Multiplikatorenwirkung erreichten die Tips und Hinweise jedoch weitaus mehr VerbraucherInnen. Dieses Potential werde jedoch durch geringere Beratungszeiten nicht mehr erreicht, befürchtet der Verband.

Auch die zuständige Abteilungsleiterin im Umweltressort, Rita Kellner-Stoll, bedauert die kürzeren Beratungszeiten: „Die Verbraucherzentralen haben eine andere Klientel, als die städtischen Beratungsstellen, und die wird jetzt nicht mehr optimal bedient.“ Der Senat könne jedoch bei den Finanzierungslücken nicht einspringen. „Möglich ist lediglich eine Förderung bei bestimmten Projekten. Aber selbst die müßten von der Verbraucherzentrale aus eigenen Mitteln mitgetragen werden.“ abi