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Auch eine Art „Klassen“-Kampf

■ „Klasse gegen Klasse“ meldet sich per Anschlag zurück

Berlin (taz) – Mit zwei Anschlägen in Berlin hat sich in jüngster Zeit eine Gruppe namens „Klasse gegen Klasse“ wieder zu Wort gemeldet. Die selbsternannten Klassenkämpfer, die insbesondere den Bezirk Kreuzberg als „proletarisches Areal“ gegen den alternativen Mittelstand verteidigen wollen, haben seit 1992 mehr als vierzig Anschläge verübt. Jüngstes Opfer: das Auto des ehemaligen Berliner Regierenden Bürgermeisters Walter Momper (SPD). Momper, mittlerweile Immobilienmakler, symbolisiere, so heißt es in einem bei der taz eingegangenen Bekennerschreiben, die „verlogene Moral einer Mehrheit der gehobeneren Mittelschicht“. Zwei Wochen zuvor gingen nach einem Sprengstoffanschlag in Zehlendorf die Scheiben des Wohnhauses eines Hauseigentümers zu Bruch, der laut „Klasse gegen Klasse“ für die „heiße“ Räumung eines Berliner Mietshauses verantwortlich sein soll.

Wegen ihrer zum Teil antisemitischen Sprache und menschengefährdenden Anschläge ist „Klasse gegen Klasse“ auch in der autonomen Szene nicht beliebt. Eine Welle von Drohbriefen gegen die Bewohner von Kreuzberger Dachgeschossen führte sogar zu einer breiten Kiezsolidarisierung gegen die Protagonisten eines proletarisch-sauberen Kreuzbergs. „Klasse gegen Klasse“ freilich ficht so etwas nicht an. Erst im Mai dieses Jahres wurden in den Berliner Bezirken Kreuzberg und Neukölln neun Fahrzeuge in Brand gesetzt. Uwe Rada

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