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Unterm Strich

kalität, handelt es sich doch beim jüngsten Goetz nicht etwa bloß um ein Buch, sondern um eine Kooperation mit diversen Technobastlern. Goetz spricht zur Musik! Mal beinhart, mal softer, mal ganz ohne Begleitung – im Wort-Techno. Das Projekt nennt sich „Word“. Bericht folgt soundwendend.

Traurigste Meldung aus Frankfurt: Heaven Sent, für den jungen, informations- und novelty-hungrigen Menschen im Grunde fast so unverzichtbar wie Spex, wird eingestellt. Die Anfang Oktober erschienene Nummer 13 wird die letzte Ausgabe des unabhängigen Kulturmagazins bleiben. „Heaven Sent hat seit 1991 die Grenze zwischen akademischem Diskurs und den unterschiedlichsten subkulturellen Denk- und Redeweisen ignoriert. Entstanden ist eine Zeitschrift, in der neben einem Interview mit Günter Netzer ein Essay mit dem Titel ,Das Archiv als buddhistische Maschine‘ stehen konnte“, heißt es in einem als Pressemeldung getarnten Eigennachruf der Redaktion. Wahr bleibt's trotzdem. Der Grund für das Aus: Trotz einer ständig wachsenden AbonnentInnenzahl und positiver Resonanz bei Intellektuellen- und Redaktionszirkeln ist es dem unabhängig operierenden Verlag nicht gelungen, im umkämpften, aber unflexiblen Anzeigenmarkt eine ähnlich starke Position zu erreichen.

Was sich Pädagogen so alles einfallen lassen, um die Jugend von der Straße zu holen! Mit der Initiative „Die Schule adoptiert ein Denkmal“ sollen die Schüler in der Europäischen Union ein besseres Verständnis für ihr gemeinsames kulturelles Erbe erhalten. Adoptiert werden Kirchen, Statuen und so. Die Aktion, an der zunächst jeweils eine Stadt der zwölf EU-Länder teilnimmt, wurde am Montag in Brüssel vorgestellt. Für Deutschland geht Dresden ins Rennen.

Das von der taz verliehene Ekelpaket des Monats geht im noch jungen Oktober an den Softmusikanten Rolf Zuckowski und seinen Verlagsprospekt „Du brauchst ein Lied“. Schon die Polonaise der dort annoncierten Tonprodukte – „Leben ist mehr“, „Kinder brauchen Träume“, „Wie schön, daß du geboren bist“, „Ich mag Dich so wie Du bist“, „Ganz klein und ganz groß“, „Ich schaff das schon“ – führt zu spontanem Verlust des Wunsches, sich weiter musikalisch selbstzuverwirklichen. Den drei erstanrufenden Masochisten, auch Minderjährigen, wird der Prospekt auf Verlangen hin zugesandt.

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