Kommentar: Antipädagogik
■ Was die Bildungsbehörde bewegt
Die Bremer Bildungspolitik verfolgt ehrgeizige Ziele. Die Kinder sollen zu kritisch denkenden Menschen erzogen werden, Autoritäten auf ihre Glaubwürdigkeit hin abklopfen und lernen, daß eine Demokratie davon lebt, wie sehr sich die Staatsbürger engagieren. Auch soziales Lernen soll gelernt werden: Hilfe für Schwächere, Respekt gegenüber menschen, die - gemessen an den Maßstäben des Normalen - mit Schwächen und Behinderungen leben lernen.
So uns so ähnlich steht es sicherlich in diversen bildungspolitischen Leitsätzen. Die Bremer Bildungsbehörde geht da einen Schritt weiter: Sie weiß, daß Institutionen nicht sehr geeignet sind, um Lehrinhalte zu vermitteln, und wenn die Lernenden nur eine passiv-aufnehmende Haltung einnehmen können, vergessen sie den angelernten Stoff schnell. Aktives lernen ist dagegen eine eindrucksvollere Methode. Wer etwas be-greifen kann, begreift besser.
Also stellt sich die Bildungsbehörde selbst als Lern-Gegenstand zur Verfügung, macht in einer Art anti-pädagogischen Prozesses vieles falsch, verwickelt sich in Widersprüche - und provoziert so den Protest der Betroffenen. Nirgends lenrt sich so eindrucksvoll wie bei der Organisation von Protestmaßnahmen.
Mit gutem Beispiel voran geht der Senator. Mißtraue jeder Autorität, besonders der mit dem freundlichen Gesicht, das scheint seinheimlicher Lehrplan zu sein. Klaus Wolschner
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