: Tatort Hochschule
■ FU-AStA veranstaltet viertägigen Kongreß mit Thomas Ebermann und Jutta Ditfurth zur Lage linker Politik
Unter dem Titel „Zwischen Amok und Koma – Tatort Hochschule“ beginnt heute ein Kongreß des AStA an der FU „zur Lage linker Politik und zu den Perspektiven eines kritischen Studiums“. „Viele Realitäten stoßen aufeinander, wenn Linke aufeinanderstoßen“, verspricht das „Orga-Team“ kontroverse Diskussionen über „die gesellschaftlichen Bedingungen des Studierens“.
Muß die Uni sparen?
Dieser Diskurs werde nur noch in kleinen Gruppierungen geführt, die zunehmend einem „Elfenbeinturm“ glichen, merken die OrganisatorInnen selbstkritisch an, um sich gleich wieder in ihn zurückzuziehen: „Was fehlt, ist ein Raum, in dem die Begrifflichkeiten für die Analyse gebildet werden können.“
Der Kongreß, der in den Hörsälen 1a und 1b der Rostlaube stattfindet, beginnt heute um 16 Uhr mit einer Auftaktveranstaltung „Muß die Uni sparen?“, zu der sich Thomas Ebermann angekündigt hat. Unter dem Vorwand leerer Kassen, so verrät das Programm schon Inhaltliches, finde an den Universitäten eine Umstrukturierung statt, „deren Hauptziel es ist, die Ausbildung der Menschen an deren direkter Verwertbarkeit im Produktionsprozeß auszurichten“.
Am Dienstag und Mittwoch stehen Foren zu den Themen „Kapitales Interesse an ,Internationaler Verantwortung‘“, „Deregulierung und Sozialabbau“, „Kritisches Studieren für den Standort Deutschland“ und „Individualisierung – der Preis für Individualität?“ auf dem Programm. Die angerissenen Themen sollen in Arbeitsgruppen vertieft werden. Abends gibt es Kabarett, Disco und ein nicht näher definiertes „kulturelles Programm“.
Gemeinsamer Widerstand
Bei der Schlußdiskussion am Donnerstag um 14 Uhr werden Jutta Ditfurth, Judith Demba und Oliver Tolmein auf dem Podium sitzen. „Um nicht bei einer Analyse stehenzubleiben“, sollen „Perspektiven eines gemeinsamen Widerstands“ diskutiert werden. rab
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen