Kommentar: Keine Nachricht von A.
■ Schicksal des Abgeschobenen ungewiß
Keine neue Nachricht aus Teheran von Arsalan Ahadi-Bonap. Keine Nachricht über die Art, wir er im Gefängnis traktiert wird. Keine Nachricht von erpreßten Unterschriften. Keine Nachricht von einer Freilassung. Kein Lebenszeichen.
Normalerweise haben Zeitungen, wenn es keine Nachricht gibt, nichts zu schreiben und schweigen. Sollen wir schweigen, wenn es keine Nachricht mehr gibt?
Der Fall ist nicht normal. Am 10.11. wurde aus Bremen Arsalan Ahadi-Bonap nach Teheran abgeschoben. Die „Botschaft der islamischen Republik“ in Bonn teilt scheinheilig mit, sie wisse gar nicht, wie der Betroffene heißt, um den es gehe, und könne deswegen nichts sagen. Verwandte haben dem Rat der iranischen Flüchtlinge telefonisch mitgeteilt, Bonap sei direkt am Flughafen von der berüchtigten „Revolutionsstaatsanwaltschaft“ verhaftet worden. Bis heute hat der Bremer Innensenator keine Nachricht von dem Abgeschobenen – obwohl die deutsche Botschaft eingeschaltet ist.
Vielleicht stimmt ja alles nicht. Vielleicht geht es dem Abgeschobenen ja gut. Aber bevor wir von dem verantwortlichen Innensenator kein Lebenszeichen von Arsalan Ahadi-Bonap haben, werden wir nicht aufhören, davon zu reden, daß es keine Nachricht gibt.
Klaus Wolschner
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