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Nice Scheiß für den Gabentisch

Zauberhaft. „Nur der Schein trügt nicht“ – das ist so was wie die Philosophie von Zaubrer-, Gaukler-, Magier- und anderen TäuscherInnen. Denn zaubern, so die nonnennüchterne Wahrheit, kann natürlich außer dem Allmächtigen niemand. Höchstens verzaubern.

Handwerker sind sie alle, die Magier aus Variétés und Zirkuszelten, besser: filigrane Fingerwerker. Einerseits. Denn neben höchstem Geschick braucht es psychologische Raffinesse, wenn sie der Zuschauer Wahrnehmung austricksen und alle so richtig schön für dumm verkaufen. Subtile Philosophie gehört auch dazu: „Das Geheimnis der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.“

Einer, der vor seiner Zauberer-Karriere Philosophie und Psychologie studiert hat, ist Alexander Adrion. Er hat die 45 Jahre seiner trickreichen Karriere (Erfolgsprogramm: „Kammerspiele des Scheins“) jetzt zu Papier gebracht. Läßt seine Schelmereien Revue passieren – ob vor borniertem Premierenpublikum oder offenmundig staunenden Kirmeszuschauern. Und offenbart die oftmals skurril simplen Lösungen vieler Dutzend schräger Tricks.

Der Verlag wirbt reichlich dämlich: „Ein ideales Geschenkbuch für alle, die sich gern verzaubern lassen.“ Was Quatsch ist: Hier wird kunstvoll entzaubert – aber das bisweilen verblüffend und zauberhaft. -müll-

Alexander Adrion: „Zaubereien oder Das Spiel mit dem Schein“, München 1994, 36 Mark.

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